Viking Sally

1980 lieferte die MEYER WERFT Baunummer S. 590 an die finnische Reederei Ab Sally ab: die 157 Meter lange Auto- und Passagierfähre Viking Sally. Sie befuhr zunächst die Route Stockholm – Mariehamn – Turku, ab 1990 pendelte sie dann unter dem Namen Wasa King zwischen Vasa (Finnland) und Umeå (Schweden).

1993 wechselte die Auto- und Passagierfähre in den Besitz des schwedisch-estnischen Joint Ventures der Nordström & Thulin AB und der Estonian Shipping Co. Fortan verband das Fährschiff – nun unter dem Namen Estonia – Stockholm in Schweden mit dem estnischen Tallin. Zu dieser Zeit galt die Estonia als das größte und modernste Fährschiff unter estnischer Flagge.

Am 28. September 1994 fuhr die Estonia bei schwerem Wetter von Tallinn nach Stockholm, viel zu schnell, wie sich später herausgestellt hat. Das klappbare Bugvisier riss durch die Wucht der See ab. Seewasser drang ins Schiffsinnere ein und ließ die Estonia innerhalb weniger Minuten sinken. 852 Menschen kamen dabei ums Leben.

Die Unglücksursache ist bis zum heutigen Tag nicht gänzlich geklärt. Konstruktionsfehler durch die MEYER WERFT wurden durch verschiedene Gutachten ausgeschlossen. Als mögliche Ursachen kommen sowohl eine mangelhafte Wartung, Explosionen an Bord sowie eine den Bedingungen nicht angemessene Fahrtgeschwindigkeit in Betracht. Im Sommer 2019 hat ein Gericht in Frankreich die MEYER WERFT entlastet.