29.06.2000

Neuartiger Antrieb in Papenburg

Pod-Antrieb des neuen Luxusliners installiert

Papenburg, 29. Juni 2000 - Die Schiffbauer der MEYER WERFT aus dem Emsland sind wieder um eine Innovation reicher. Erstmalig wurde jetzt auf einer deutschen Werft sogenannte Pod-Antriebe anstelle von konventionellen Ruder- und Wellenanlagen mit Propellern installiert.

Diese neue Anlage besteht aus zwei Pods (englisch "Pod" = Gehäuse, Gondel) in dem sich je ein Fahrmotor befindet. Am vorderen Ende der Pods befinden sich die neuen, fünfflügeligen und besonders vibrationsarmen Propeller (Schiffschraube). Die Pods sind um 360° drehbar und sorgen damit für eine sehr gute Manövrierfähigkeit des Schiffes. Somit braucht man keine Ruderanlagen mehr. Auch die langen Antriebswellen mit Wellenböcken sind überflüssig geworden. Für den Laien überraschend ist, dass der Propeller vor dem Motor angebracht wird.

Durch diese Veränderungen kann das Wasser ungehindert zu den Propellern strömen. Dadurch wird eine Brennstoffeinsparung von mehr als 10% ermöglicht und es gibt keinen störenden Lärm oder Vibrationen mehr von den Propellern. Im überdachten Dock der emsländischen Werft wurden bei dem im Bau befindlichen Luxusliner Radiance of the Seas nun die mit Abstand weltweit bisher größten Azipods des Herstellers ABB eingebaut. Die zwei Pods verfügen über eine gewaltige Leistung von je 20 Megawatt (28.000 PS). Die Propeller selber haben je einen Durchmesser von 5,80 Metern. Die Pods inklusive Propeller sind 12 Meter lang, haben einen Durchmesser von 3 Metern und sind knapp 7,5 Meter hoch. Das Gewicht der Pods beträgt etwa jeweils 170 Tonnen.

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